Samstag, 20. Juli 2013
Dopingskandal bei Leichtathletik Sprintern
dj1710, 14:56h
Ich habe lange überlegt, was ich wirklich zu dem Dopingskandal in der Leichtathletik schreiben soll oder ob ich dazu schreiben will. Aber es ist solch ein großes Thema, dass man schlecht daran vorbeigehen kann. Hinzu kommt, dass ich in einer ersten Fassung, über den Radsport, tatsächlich den Quervergleich zur Leichtathletik im Allgemeinen und zu den 100 Meter Sprint im speziellen gezogen hatte. Also, wie soll ich das Thema ignorieren können? Es geht einfach nicht.
Viel zu groß ist der Schock, den die Leichtathletik davon getragen hat. Dass gleich eine Handvoll Superstars des Sprints überführt wurden, spricht leider eine deutliche Sprache. Ob es, wie im Falle der Jamaikaner „lediglich“ Stimulanzien sind, wodurch eine geringere Strafe droht. Oder wie im Fall Tyson Gay etwas anderes, ich sage mal „härteres“ gewesen sein soll, bleibt mal dahingestellt. Die Folge ist die gleiche. Die Glaubwürdigkeit der Sportart leidet extrem. Das ganze lässt an die BALCO-Affäre erinnern, die 2003 die Leichtathletik und insbesondere die Sprintdisziplinen in Mitleidenschaft zog. Auch damals traf es gleich mehrere Superstars des Sports, die überführt wurden, das Designer Steroid THG zunehmen oder es zumindest bezogen zu haben.
Wenn man aber noch weiter zurück schaut, sieht man, dass vor allem der 100 Meter Sprint völlig im Dopingsumpf zu ersticken droht. Es gibt nur wenige Sieger bei Olympia oder Weltmeisterschaften, die niemals mit Doping in Verbindung gebracht wurden. Und doch besteht auch hier ein großer Restzweifel, denn wenn alle andere gedopt sind, dann sollen die Sieger, die nicht in Dopingverdacht gerieten, es ausgerechnet nicht sein? Schwer vorstellbar, gerade wo in den letzten Jahren eine Fabelzeit die nächste jagte und man den Eindruck hatte, es sei eine Generation der über Sprinter am Werke.
Hat Usain Bolt tatsächlich diese übermenschlichen Sprintfähigkeiten? In einem gewissen Rahmen – ja. Ob er damit tatsächlich 9,58 Sekunden für 100 Meter brauchen kann, weiß ich nicht. So genau kenne ich mich mit dem menschlichen Körper nicht aus. Die Experten bestätigen jedenfalls, dass seine Physionomie dafür prädestiniert sei, schnell solche kurzen Strecken zurück zu legen. Deshalb möchte man ihm glauben, an ihn glauben. Diesmal schlage ich den Quervergleich zum Radsport, wo man auch meinte Ullrich hätte diesen außergewöhnlichen Körper, womit er eine Tour de France gewinnen könnte, ein Armstrong aber nicht. Weshalb seltsamerweise, trotzt Drogeneskapaden eines Ullrich, die Allgemeinheit und allen voran die deutsche, der Meinung war, Ullrich ist sauber, Armstrong nicht. Genau deshalb bin ich bei Usain Bolt ein wenig zurückhaltend.
Ich liebe ihn als Typen sehr, er macht einfach Spaß. Er zieht einen in seinen Bann, weshalb es andere vermeintliche Superstars es auch so schwer hatten bzw. haben, neben ihm eine große Persönlichkeit zu sein oder zu einer heranzuwachsen. Er dominiert die Szene in der Zwischenzeit weniger durch seine sportlichen Leistungen, die immer noch allerhöchstem Niveau gerecht werden, aber er fasziniert mehr durch seine Art. Das ist der Grund warum ich ihm glauben will und es auch bisher tue. Es gilt schließlich auch im Sport, die Unschuldsvermutung, auch wenn diese in letzter Zeit eher mit Füßen getreten wird. Und dennoch, sollte sich herausstellen das Usain Bolt ebenfalls zu den vielzitierten „schwarzen Schafen“ gehört, wäre es wohl der Anfang davon, dass der 100 Meter Sprint eine ähnlich trostlose und frustrierende Rolle einnehmen müsste wie der Radsport es – leider – tun muss.
Im Grunde bleibt mir nicht viel anderes, als mich zu wiederholen. Das gleiche was ich über den Radsport gesagt habe, greift auch hier. Die 100 Meter sind zweifelsohne die prestigeträchtigste und zugleich faszinierendste Disziplin in der Leichtathletik. Nicht nur für die Zuschauer, auch für die Athleten. Das kann ich insofern bezeugen, als dass ich angefangen als Grundschüler bis in die Mittelstufe hinein, diesen Sport betrieben habe und somit einen Einblick in die einzelnen Disziplinen erhielt. Es ist einfach eine Ureigene Handlung zu laufen und sich zu messen, wer schneller ist. Nichts ist einfacher, nichts so leicht durchzuführen und ohne großes Technikwissen umzusetzen.
Ich glaube die Leichtathletik wird sich davon erholen, solange der totale Supergau nicht eintrifft und ein Usain Bolt, überführt wird, dass er etwas Falsches tut. Ich will diesen jungen Mann keineswegs Vorverurteilen, doch sollte es tatsächlich eines Tages eintreffen und sein Stern strahlt noch genauso hell, wie er es heute tut, wäre es der wohl schwerste Schlag für die Leichtathletik in der jüngeren Vergangenheit, von dem man sich erst einmal wieder erholen müsste.
PS: Ich will seit etwa zwei Wochen auch noch etwas über Sabine Lisickis unglaubliches Wimbledonturnier schreiben. Irgendwie komme ich nicht dazu, ich hoffe, dass es die nächsten paar Tage soweit ist. Denn das hat definitiv einen Eintrag verdient, wo es einfach mal nur um die schöne Seite des Sports gehen wird.
Viel zu groß ist der Schock, den die Leichtathletik davon getragen hat. Dass gleich eine Handvoll Superstars des Sprints überführt wurden, spricht leider eine deutliche Sprache. Ob es, wie im Falle der Jamaikaner „lediglich“ Stimulanzien sind, wodurch eine geringere Strafe droht. Oder wie im Fall Tyson Gay etwas anderes, ich sage mal „härteres“ gewesen sein soll, bleibt mal dahingestellt. Die Folge ist die gleiche. Die Glaubwürdigkeit der Sportart leidet extrem. Das ganze lässt an die BALCO-Affäre erinnern, die 2003 die Leichtathletik und insbesondere die Sprintdisziplinen in Mitleidenschaft zog. Auch damals traf es gleich mehrere Superstars des Sports, die überführt wurden, das Designer Steroid THG zunehmen oder es zumindest bezogen zu haben.
Wenn man aber noch weiter zurück schaut, sieht man, dass vor allem der 100 Meter Sprint völlig im Dopingsumpf zu ersticken droht. Es gibt nur wenige Sieger bei Olympia oder Weltmeisterschaften, die niemals mit Doping in Verbindung gebracht wurden. Und doch besteht auch hier ein großer Restzweifel, denn wenn alle andere gedopt sind, dann sollen die Sieger, die nicht in Dopingverdacht gerieten, es ausgerechnet nicht sein? Schwer vorstellbar, gerade wo in den letzten Jahren eine Fabelzeit die nächste jagte und man den Eindruck hatte, es sei eine Generation der über Sprinter am Werke.
Hat Usain Bolt tatsächlich diese übermenschlichen Sprintfähigkeiten? In einem gewissen Rahmen – ja. Ob er damit tatsächlich 9,58 Sekunden für 100 Meter brauchen kann, weiß ich nicht. So genau kenne ich mich mit dem menschlichen Körper nicht aus. Die Experten bestätigen jedenfalls, dass seine Physionomie dafür prädestiniert sei, schnell solche kurzen Strecken zurück zu legen. Deshalb möchte man ihm glauben, an ihn glauben. Diesmal schlage ich den Quervergleich zum Radsport, wo man auch meinte Ullrich hätte diesen außergewöhnlichen Körper, womit er eine Tour de France gewinnen könnte, ein Armstrong aber nicht. Weshalb seltsamerweise, trotzt Drogeneskapaden eines Ullrich, die Allgemeinheit und allen voran die deutsche, der Meinung war, Ullrich ist sauber, Armstrong nicht. Genau deshalb bin ich bei Usain Bolt ein wenig zurückhaltend.
Ich liebe ihn als Typen sehr, er macht einfach Spaß. Er zieht einen in seinen Bann, weshalb es andere vermeintliche Superstars es auch so schwer hatten bzw. haben, neben ihm eine große Persönlichkeit zu sein oder zu einer heranzuwachsen. Er dominiert die Szene in der Zwischenzeit weniger durch seine sportlichen Leistungen, die immer noch allerhöchstem Niveau gerecht werden, aber er fasziniert mehr durch seine Art. Das ist der Grund warum ich ihm glauben will und es auch bisher tue. Es gilt schließlich auch im Sport, die Unschuldsvermutung, auch wenn diese in letzter Zeit eher mit Füßen getreten wird. Und dennoch, sollte sich herausstellen das Usain Bolt ebenfalls zu den vielzitierten „schwarzen Schafen“ gehört, wäre es wohl der Anfang davon, dass der 100 Meter Sprint eine ähnlich trostlose und frustrierende Rolle einnehmen müsste wie der Radsport es – leider – tun muss.
Im Grunde bleibt mir nicht viel anderes, als mich zu wiederholen. Das gleiche was ich über den Radsport gesagt habe, greift auch hier. Die 100 Meter sind zweifelsohne die prestigeträchtigste und zugleich faszinierendste Disziplin in der Leichtathletik. Nicht nur für die Zuschauer, auch für die Athleten. Das kann ich insofern bezeugen, als dass ich angefangen als Grundschüler bis in die Mittelstufe hinein, diesen Sport betrieben habe und somit einen Einblick in die einzelnen Disziplinen erhielt. Es ist einfach eine Ureigene Handlung zu laufen und sich zu messen, wer schneller ist. Nichts ist einfacher, nichts so leicht durchzuführen und ohne großes Technikwissen umzusetzen.
Ich glaube die Leichtathletik wird sich davon erholen, solange der totale Supergau nicht eintrifft und ein Usain Bolt, überführt wird, dass er etwas Falsches tut. Ich will diesen jungen Mann keineswegs Vorverurteilen, doch sollte es tatsächlich eines Tages eintreffen und sein Stern strahlt noch genauso hell, wie er es heute tut, wäre es der wohl schwerste Schlag für die Leichtathletik in der jüngeren Vergangenheit, von dem man sich erst einmal wieder erholen müsste.
PS: Ich will seit etwa zwei Wochen auch noch etwas über Sabine Lisickis unglaubliches Wimbledonturnier schreiben. Irgendwie komme ich nicht dazu, ich hoffe, dass es die nächsten paar Tage soweit ist. Denn das hat definitiv einen Eintrag verdient, wo es einfach mal nur um die schöne Seite des Sports gehen wird.
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